Mitgliederversammlung des FVL am 16.03.2023

Überwältigendes JA zur Rückgabe des Erbbaurechts an die Stadt Dresden

Mitgliederversammlung des Förderverein Lingnerschloss e.V. stimmt für die Rückgabe des Erbbaurechtes an die Landeshauptstadt Dresden

Die Mitgliederversammlung des Fördervereins hat in der heutigen Mitgliederversammlung mit überwältigender Mehrheit den Vorstand ermächtigt, mit der Landeshauptstadt Dresden einen Vertrag über die Aufhebung des ihm eingeräumten Erbbaurechts gegen Übernahme der im Zusammenhang mit dem Erbbaurecht entstandenen Verbindlichkeiten zu schließen. Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften, Stephan Kühn, sowie der Geschäftsführer der STESAD GmbH, Axel Walther, standen den Mitgliedern Rede und Antwort. Ziel eines solches Vertrages ist die Abwendung der Insolvenz des Fördervereins. Herr Stephan Kühn betonte, dass sich die Stadt dem Testament Karl August Lingners verpflichtet fühle und daher der Fortbestand des Vereins mit dem großen Ehrenamt gesichert werden solle.

Wie kam es dazu, dass der Verein nach 20 Jahren seines Bestehens und Investitionen von mehr als 16 Mio. Euro insolvenzgefährdet ist?

Die wirtschaftliche Situation des Fördervereins hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Als Grund sieht der Vorstand die Corona-Pandemie, den anhaltenden Konflikt mit dem Gastronomiepächter, Inflation sowie Energiekrise und die damit verbundenen rückläufigen Spendeneinnahmen. All dies hat zur Verstetigung der negativen Entwicklung beigetragen.

Die Zahlungsfähigkeit des Fördervereins kann gegenwärtig nur auf Grund von finanziellen Zugeständnissen der Gläubiger aufrechterhalten werden. Eine grundsätzliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ist nicht absehbar. Die Betreibung fälliger Forderungen durch Bank und die Landeshauptstadt Dresden, hätte unweigerlich die Zahlungsunfähigkeit des Fördervereins zur Folge.

Um dieses Szenario zu vermeiden und die Möglichkeit der Mitwirkung an der Gestaltung der Zukunft des Lingnerschlosses durch den Förderverein zu sichern, bedarf es der Übertragung des Erbbaurechts an die Landeshauptstadt Dresden. Somit kann die Fertigstellung der Sanierung des Schlosses und dessen wirtschaftliche Betreibung durch die Stadt sichergestellt werden.

Im nächsten Schritt muss der Stadtrat der Rückübertragung des Erbbaurechts zustimmen. Dafür wird derzeit eine Stadtratsvorlage erarbeitet. Ziel ist es, die Zustimmung des Stadtrates zeitnah zu erlangen.

Es ist erklärtes Ziel, den Förderverein Lingnerschloss als Verein mit seinem starken Ehrenamt zu erhalten. Der Förderverein Lingnerschloss e.V. wird als gemeinnützige Organisation weiterbestehen, kann weiter Spenden einsammeln für die in seiner Satzung genannten Zwecke.

Seit der Gründung des Fördervereins im September 2002 sind mehr als 16 Mio EUR in das Projekt geflossen, weit mehr als ursprünglich geplant und vorstellbar. Diese Spenden,  Sachleistungen, betrieblichen und Fördermittel kamen von Unternehmen, Behörden von Stadt und Land, aber auch von zahlreichen Einzelspendern. Die größte Einzelspende von 5 Mio EUR erhielt der Förderverein vom Mutterkonzern der Dresdner Niederlassung der GlaxoSmithKline Group of Companies, deren Belegschaft sich 2011 in einer internen Ausschreibung für das Lingnerschloss entschieden hatte.

Mit den Geldern wurden Torhaus, Schweizer Haus, Mausoleum, Bergstation komplett sowie Dach und Fach des Schlossgebäudes und dessen Nutzflächen zu 90 % hochwertig saniert. Das historische Erscheinungsbild des Schlossgebäudes von 1853 ist bereits seit 2016 wieder hergestellt. Seitdem laufen die Arbeiten zum weiteren Innenausbau.

Zusätzlich zu den genannten Arbeiten wurde vom Förderverein bis 2018 ein Ausschank für die Sommerwirtschaft errichtet, über dessen Refinanzierung es mit dem Pächter und Nutzer bis heute keine Einigung gibt.  

Ausstehende Bauabschnitte sind noch Festsaal und Foyer im Erdgeschoss des Schlosses, die schon genutzt werden können, sowie die Fertigstellung der Außenanlagen.

Die kulturelle Belebung des gesamten Areals hat einen hohen Stand erreicht und das überwiegend im Ehrenamt mit reichlich 15.000 Ehrenamtsstunden pro Jahr seit Gründung des Vereins, die von zeitweise bis zu 80 aktiven Ehrenamtlichen geleistet wurden und werden. Wir freuen uns über das Bekenntnis der Stadt Dresden, den Verein mit diesem für Dresden beispielhaften Ehrenamt erhalten und weiter unterstützen zu wollen.

 

Über den Förderverein Lingnerschloss e.V.

2002 gründeten kulturell interessierte Dresdner Bürger den gemeinnützigen Förderverein Lingnerschloss e.V. „Bürger engagieren sich für ihre Stadt“ - unter diesem Leitmotiv begann die Sanierung und Erhaltung dieses kulturhistorisch bedeutsamen Bauwerks der sächsischen Landeshauptstadt.

Das Ziel des Fördervereins war es von Anfang an, eine Begegnungsstätte von besonderer Ausstrahlung weit über sächsische Landesgrenzen hinaus zu schaffen. Erstmals verwirklicht werden sollte und soll das Anliegen Karl-August Lingners, sein Haus den Dresdner Bürgern zu öffnen. Als Ort der Begegnung, der Inspiration und des Austauschs zwischen Menschen unterschiedlicher Passion und Profession soll das Lingnerschloss Dresden Symbol sein für Weltoffenheit und kulturelle Vielfalt, für Gestaltungsfreiheit und gesellschaftliche Transparenz.

Bis heute haben sich verschiedene Veranstaltungsreihen etabliert, die ihr festes Publikum gefunden haben: die Freitagsreihe, Clubkino im Schloss, KiKiLi - KinderKino im Lingnerschloss, Kunst im Schloss, das Lingner-Podium, diverse Sonderveranstaltungen. Termine unter www.lingnerschloss.de. Darüber hinaus kann im Schloss geheiratet werden, es können Führungen gebucht und Räume für Privat- und Firmenveranstaltungen gemietet werden.

Kontakt

Förderverein Lingnerschloss e.V. | Bautzner Straße 132 | 01099 Dresden
Für Rückfragen: Ines Eschler
Tel.: 0152 26054771

Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Text als pdf

zurück