14.11.2023

 

Liebe Mitglieder, liebe Ehrenamtliche des Fördervereins,

wie Sie bereits wissen ist unser Förderverein durch rückläufige Vereinseinnahmen und Spenden als Folge von Coronapandemie und allgemeiner Verunsicherung, Inflation, Energiekrise und verändertem Konsumverhalten der Menschen seit Monaten nicht mehr in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Stadt und gegenüber der Hausbank in vollem Umfang nachzukommen. Um eine drohende Insolvenz abzuwenden, steht der Vorstand deshalb seit Längerem mit den Hauptgläubigern im Gespräch.

Auf Vorschlag der Stadt sollte deshalb die Rückgabe des seit 2003 bestehenden Erbbaurechts gegen die Übernahme der bestehenden Verbindlichkeiten durch die Stadt beantragt werden. Die Stadt wollte auf die Ausübung ihres Heimfallrechtes verzichten und die Rückübertragung des Erbbaurechts in einem notariell beglaubigten Vertrag einvernehmlich regeln.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde dazu am 16.03.2023 ein entsprechender Beschluss gefasst. Seitens der Stadt wurde dabei von Anfang an betont, dass das ehrenamtliche Engagement des Vereins hoch bewertet wird und auch künftig fortgeführt werden soll. Trotz Übernahme des Gebäudemanagements durch eine städtische Betreibergesellschaft sollte der Verein auch weiterhin Spenden für die Vollendung der Bausanierung einwerben und die kulturelle Arbeit im Lingnerschloss fortsetzen.

Am 06.07.23 wurde dazu mit großer Mehrheit ein entsprechender Stadtratsbeschluss gefasst, nach dem ein Betrag in Höhe von insgesamt 700.000 EUR zur Ablösung der Ansprüche der Hausbank bereitgestellt werden sollte. Anschließend kam es zu ersten Gesprächen über die Eckpunkte eines entsprechenden Kooperationsvertrages. Am 24.08.2023 beschloss eine weitere außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins, dem genauen Wortlaut des Stadtratsbeschlusses zuzustimmen.

Zur Überraschung aller Beteiligten teilte OB Hilbert am 10.11.23 der Vereinsleitung mit, dass die Stadtverwaltung jetzt beschlossen hat, den bisher favorisierten Weg zu verlassen und das Heimfallrecht entgegen ihren bisherigen Absichten auszuüben. Im gleichen Zusammenhang wurden die offenen Verbindlichkeiten des Vereins aus rückständigem Erbbauzins fällig gestellt. Unter diesen Umständen sieht sich der Vorstand nach rechtlicher Beratung am heutigen Tag veranlasst, ein Insolvenzverfahren einzuleiten.

An Spekulationen über Ursachen und Hintergründe dieses Sinnenwandels will sich der Vorstand nicht beteiligen.

Alle bestehenden Verträge gelten weiter (z. B. Standesamtliche Trauungen, Vermietung von Räumen). Die Vereinsarbeit mit kulturellen Veranstaltungen wird ebenfalls weitergeführt.

Der Vorstand

Der Vorstand des FVL hat den Jahresbericht 2019 beraten und beschlossen. Er steht hier zum Download bereit: Jahresbericht 2019 Download